Auf dieser Seite befinden sich die Erinnerungen einiger Gründer des SSV Bingen an „ihre Zeit“.
Die Gründerjahre 1971 bis 1982
Das Freibad in Bingerbrück steht im Winter 1970 kurz vor der Vollendung. Es wird das erste Schwimmbad in Bingen. Rasch finden sich Schwimmbegeisterte um Kuno Pieroth und Karl Jerono. Sie gründen am 27. Januar 1971 im Hotel Römerhof den Schwimmsportverein Bingen am Rhein e.V., kurz SSV Bingen. Pate der Vereinssatzung ist der 1. SSV Ingelheim unter dem 1. Vorsitzenden Wenger. Die AZ Bingen berichtet: „Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus“. Neben der Schwimmabteilung unter dem Trainer Günther Witzke gründen sich weitere Abteilungen: die Springer unter Klaus Mallmann und die Synchronschwimmer unter Peter Töpfer. Herr Töpfer ist Schwimmmeister des Bingerbücker Freibades, und es war er, der Herrn Pieroth auf frischer „Spur“ erwischte, als dieser vor Eröffnung des Bades bei einem nächtlichen Baustellenbesuch in frischen Beton stapfte. Bereits im Juli desselben Jahres hat der Verein über 300 Mitglieder und richtet wenig später mit dem Volksschwimmen sein erstes Schwimmfest aus.
Auf diesem Volksschwimmen lernen sich auch Pieroth und Dr. Hans Kamradek kennen, später der Sportliche Leiter des SSV Bingen. Pieroth berichtete, selten habe er so stark gelogen, wie in dem Moment, als er Dr. Kamradek fragte, ob er Sportlicher Leiter werden wolle. Auch Kamradek erinnert sich an den Anruf, der für die nächsten elf Jahre sein Leben und das seiner Familie verändern sollte: „Herr Doktor, wollen Sie nicht Mitglied unseres Vorstandes werden? Arbeit ist damit nicht verbunden.“ Tatsächlich wurde Kamradek bald zur tragenden Stütze in der Vorstandsarbeit und organisiert in den ersten Jahren, als noch kein Hallenbad zur Verfügung steht, das Schwimmtraining für die Binger in den umliegenden Städten. Er kann sich hier auf die Unterstützung der Eltern verlassen, so zum Beispiel auf Gisela Lunkenheimer, die auch als Übungsleiterin aktiv wird.
1973 überschreitet der Verein die Grenze von 500 Mitgliedern. Der SSV fährt auf Wettkämpfe in Dijon und stattet der Binger Partnerstadt Nuits-Saint-Georges einen Besuch ab – für viele Teilnehmer ist dies die erste Reise über die Grenze von Deutschland.
Es dauert nicht lange, und der SSV hat seinen ersten Star: Bernd Sohn, von seinem Vater zusätzlich trainiert, besucht 1974 die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften und kehrt auf den Rückenstrecken mit vierten und fünften Plätzen zurück. Das Jahr darauf, 1975, stellt der SSV einen hauptamtlichen Trainer ein: Horst Ernst wechselt von Bochum nach Bingen und steigert die Anzahl der Trainingseinheiten von zwei auf sechs pro Woche, drei Mal in Bingen, zwei Mal in Gensingen und ein Mal in Mainz. Angestellt ist Ernst hingegen beim Weingut des Gründervaters Pieroth. Schon im darauf folgenden Jahr, 1976, gewinnt der SSV einen offenen Titel der rheinland-pfälzischen Meisterschaft und arbeitet sich kontinuierlich an die stärksten Vereine im Land heran.
Die Erinnerungen an die Gründerjahre haben die Männer der ersten Stunde anläßlich der Chronik zum 25-jährigen Bestehens des Vereins 1996 niedergeschrieben:
Als PDF:
- Erinnerungen Kuno Pieroth, 1971 bis 198X 1. Vorsitzender des SSV Bingen; „So begann für mich vor 25 Jahren der SSV“ (1996)
- Erinnerungen Karl Jerono, 1971 bis 198X XXX des SSV Bingen; „Die Gründerjahre“ (1996)
- Erinnerungen Hans Kamradek, 1971 bis 1983 Sportlicher Leiter des SSV Bingen; „Der Anfang“ (1996)
-
Erinnerungen Peter Töpfer, 19XX bis 19XX Synchronschwimmwart des SSV Bingen; „Zum 25-jährigen Jubiläum des SSV Bingen und seiner Synchronschwimmgruppe“ (1996)
- Grußwort Wolf-Dieter Gronki, 198X bis 199X 1. Vorsitzender des SSV Bingen; aus der Festschrift zum 25-jährigen Bestehen des Vereins (1996)
- Grußwort Klaus Henter, 19XX bis 19XX Präsident des Deutschen Schwimmverbandes e.V.; aus der Festschrift zum 25-jährigen Bestehen des SSV Bingen (1996)